Martin Lehmann

Origami

Origami ist die Kunst des Papierfaltens ohne Hilfsmittel wie Kleber oder Schere. In der Regel verwendet man dafür ein quadratisches Blatt Papier. Hier stelle ich einige selbst designte Modelle vor.

Mathematik und Origami

Skizze Aus mathematischer Hinsicht ist Origami interessant, da man eine Vielzahl an Abständen und Winkeln durch Falten konstruieren kann. Wie bei Konstruktionen mit Zirkel und Lineal kann man beliebige rationale Zahlen und Quadratwurzel konstruieren. Darüber hinaus kann man die dritte Wurzel konstruieren. Damit kann man auch beliebige Winkel dreiteilen, was im Origami sehr nützlich ist. Wie man einen Winkel dreiteilt, kann man hier nachlesen. Einen tieferen mathematischen Einblick kann man in dieser Bachelorarbeit erhalten.

Ich gebe hier eine Möglichkeit an die Seiten eines Quadrates mit Hilfe von Faltungen in beliebig viele Teile aufzuteilen, da ich dies für einige meiner Modelle brauche. Dazu setzen wir die Kantenlänge des Quadrates auf 1. Angenommen die linke Kante ist bereits in n gleich große Teile aufgeteilt. Wähle einen Punkt B auf der linken Kante, der m Segmente über dem Eckpunkt C in der Skizze liegt. Man kann die Diagonale, die vom Punkt C ausgeht, konstruieren, indem man den Punkt A auf die gegenüber liegende Ecke des Quadrates faltet. Die dadurch entstandenen Dreiecke A B C und A D E sind zueinander ähnlich. Mit x = D E und y = A E gilt demnach m n = x y , was, wegen y = 1 - x , äquivalent zu x = m m + n ist. Für m = 1 erhält man x = 1 n + 1 . D.h. wenn eine Kante in n gleich große Teile teilbar ist, ist sie auch in n + 1 gleich große Teile teilbar. Da eine Teilung der Strecke in n = 1 Teile trivialerweise möglich ist, kann man auf diese Weise alle rationalen Zahlen im Intervall [ 0 , 1 ] konstruieren. In der Praxis ist dies aber eine meist ineffiziente Methode der Streckenteilung. Zweierpotenzen lassen sich z. B. durch wiederholte Halbierung der Strecke am leichtesten konstruieren. Eine Teilung durch 7 lässt sich beispielsweise konstruieren, indem man m = 3 und n = 4 setzt. Das heißt man muss die Strecke nur zweimal halbieren und dann die beschriebene Methode anwenden und erhält x = 3 7 und y = 4 7 . Durch Halbierungen kann man nun die übrigen Segmente konstruieren. In manchen Fällen lässt sich jedoch die wiederholte Anwendung dieser Methode nicht vermeiden.

Quader und Polykuben

Skizze Inspiriert von Yo Nakashimas Würfel habe ich einen Quader und ein komplettes Set für einen Soma-Würfel, dessen Einzelteile jeweils aus einem Papierstreifen bestehen, designt.
Quader
1 × 2 × 3 -Origami-Quader
In der Skizze links sind die Hilfsfalten zu sehen, die man benötigt, um einen Quader mit den Abmessungen 1 × x × y zu falten. Der Faltvorgang ist mit dem von Yo Nakashimas Würfel identisch. Wählt man x = y = 1 erhält man genau Yo Nakashimas Würfel. Rechts ist ein von mir gefalteter Quader mit x = 2 und y = 3 zu sehen. Man kann mit der Vorlage links beliebige Quader mit 1 x und 1 y falten. Möchte man ein quadratisches Blatt Papier benutzen, muss zusätzlich die Bedingung y = 3 x - 4 erfüllt sein, wie man leicht aus der Skizze herleiten kann. Die Anleitungen für die Teile des Somawürfels werde ich nach und nach hochladen.

Mein Ansatz für nicht-konvexe Polykuben ist es eine quaderförmige Röhre aus n Kuben in unterschiedliche Richtungen zu "knicken". Da diese Röhre nach nur einer Seite hin offen ist, macht es einen Unterschied, in welche Richtung die Röhre geknickt wird. Daher habe ich für jede der 4 möglichen Richtungen eine Methode entwickelt, wie man einen Knick in diese Richtung realisieren kann und diese in 3 Typen eingeteilt:

Typ 1
Typ 2
Typ 3

Durch Kombinationen der drei Typen lassen sich 5 der 7 Polykuben, die für einen Somawürfel benötigt werden, konstruieren:

V-Teil:

Winkel

pdf-Anleitung (Winkel)

L-Teil:

L-Teil

pdf-Anleitung (L-Teil)

Z-Teil:

Z-Teil

crease pattern (Z-Teil)

A/B-Teil:

A-Teil

crease pattern (A/B-Teil)

Für das P- und T-Teil funktioniert der Ansatz mit der geknickten Röhre nicht mehr. Stattdessen müssen "Abzweigungen" von dem Quader hinzugefügt werden. Dies habe ich durch Boxpleating realisiert.

T-Teil:

T-Teil

crease pattern (T-Teil)

P-Teil:

P-Teil

crease pattern (P-Teil)

Zusammengesetzt sieht der Somawürfel ziemlich krumm und schief aus. Möglicherweise wird es besser, wenn man die Teile größer skaliert. Ich habe für die Elementarwürfel eine Kantenlänge von 2cm verwendet. Möglicherweise werde ich noch ein paar Details im Design verbessern.

P-Teil

Origamipolyeder aus dem Universalkantenmodul

Im Internet finden sich viele Anleitungen für Origamipolyeder, die modular aus Kanten aufgebaut sind. Dabei ist jede Kante nach der gleichen Anleitung aus einem quadratischen Blatt Papier gefaltet. Ich habe jedoch bisher keine Anleitung für ein Kantenmodul gefunden, das für beliebige Winkel funktioniert. Dies schränkt die Möglichkeiten einen Polyeder zu bauen erheblich ein. Daher habe ich ein Kantenmodul designt, das für beliebige Winkel funktioniert. Aus Einkaufszetteln habe ich mir einige davon gefaltet und damit diese Polyeder gebaut. Eine Anleitung zu dem Kantenmodul findest du hier oder als Videoanleitung auf youtube.


Koerper
Tetraeder
Koerper
Hexaeder/Würfel
Koerper
Oktaeder
Koerper
Tetraederstumpf
Koerper
Kuboktaeder
Koerper
Ikosaeder
Koerper
Dodekaeder
Koerper
Oktaederstumpf
Koerper
Dreieckskuppel
Koerper
Pentagramm
Koerper
Pentagramm 2
Koerper
Hexaederstumpf
Koerper
Rhombenkuboktaeder
Koerper
Ikosidodekaeder
Koerper
Abgeschrägtes Hexaeder
Koerper
Fünfeckskuppel mit aufgesetzter Fünfeckspyramide
Koerper
Ikosaederstumpf/"Fußballkörper"
Koerper
Deltaeder
Koerper
Kantenmodul
Koerper
Kantenmodul aus Einkaufszettel

Andere Modelle

Die Anleitungen für diese Modelle folgen noch, oder auch nicht...
Oktaeder
4-teiliger Oktaeder
Ikosaeder
5-teiliger Ikosaeder
Herz
Herz, das man öffnen kann
geöffnet
Geöffnetes Herz
Kuben
Doppelkubus
Textur
Origamitextur